
Sprüngen/GA/MG
Immer mehr Frauen sind Untenehmerinnen. Laut Mikrozensus waren im Jahr 2017 rund 34 Prozent aller Selbständigen Frauen. Ein Grund für Claudia Feld-Wielpütz (stellv. CDU-Fraktionsvorsitzende) und Brigitte Schnupp (Vorsitzende FU Sankt Augustin), dieses Thema mit Unternehmerinnen genauer zu diskutieren und Gründe, wie auch Herausforderungen für diese mutigen Entscheidungen herauszufinden.
Rund 20 Gäste folgten der Einladung der Frauen Union Sankt Augustin zur Podiumsdiskussion mit den vier Unternehmerinnen. Sie berichteten über ihre verschiedenen Lebenswege, die in die Selbständigkeit geführt haben und wie sie dabei Familie und Job unter einen Hut bringen konnten.
Der Weg in die Selbständigkeit zeigte sich dabei nicht immer als ein geplantes Ziel. So sehen sich berufstätige Frauen und Mütter mit Fragen konfrontiert, die einem Mann in gleicher Situation nicht gestellt werden, zum Beispiel: „Was machen sie mit ihren Kindern, während Sie arbeiten?“.
Lydia Grüner, Juristin und Inhaberin der Kanzlei Grüner in Sieburg berichtet, dass Familie und Kindererziehung mit den festen Arbeitszeiten in einer Kanzlei nicht immer zu vereinbaren sei und so bliebe nur der Weg in die Selbständigkeit, um die Arbeitszeiten flexibel gestalten und auch der Familie gerecht werden zu können. Dabei würden Arbeitszeiten nicht selten in die späten Abendstunden verlegt, das müsse man wissen.
Manchmal ist Selbständigkeit auch eine Idee, die im Sommerurlaub geboren wird und zunächst als kleine Nebenbeschäftigung beginnt. Darüber berichtet Christina Olboeter-Zorn, die heute eine Ferienhausagentur führt. Die begann mit drei Häusern, aus diesem Anfang entwickelte sich über wenige Jahre ein erfolgreiches Unternehmen. Christina Olboeter-Zorn stieg bei der Vermittlung von acht Häusern als zweite Gesellschafterin in das Unternehmen „cc-villas“ ihrer Mutter ein. Zunächst war es möglich, bequem von zuhause aus zu arbeiten. Doch, mit dem Wachsen des Unternehmens stiegen die Anforderungen und Christina Olboeter-Zorn: als Mutter von zwei Kindern, musste sie eine Beschäftigungspause einlegen, um weder das Unternehmen, noch die Familie zu sehr zu belasten. Dennoch wuchs die Agentur und heute steht Christina Olboeter-Zorn mitten im Unternehmen, das zwischenzeitlich 70 Häuser für private Eigentümer in Italien vermittelt.
Anderen wurde die Selbständigkeit sozusagen „in die Wiege“ gelegt. Von Klein auf bestand der Alltag von Claudia Feld-Wielpütz, Geschäftsführerin von Elektro Feld und Mutter eines Sohnes, aus den Anforderungen des Familienbetriebs. Die Selbständigkeit durch die spätere Übernahme des elterlichen Unternehmens stand dabei nicht in Frage.
Aber auch die Erfüllung eines Lebenstraums kann ein Grund sein, die Chance zu ergreifen, wenn sie sich bietet. Anne Silber-Bonz erfüllte sich diesen Traum, obwohl branchenfremd 2014 zunächst mit der Übernahme des Hotel Kronprinz in Troisdorf. Was, unterstützt von einer Hotelfachfrau und mit einer handvoll Mitarbeitern 2014 in Troisdorf begann, mündete in der Übernahme eines zweiten Hauses, dem „Hotel Hangelar“ in Sankt Augustin im März 2019. Insgesamt beschäftigt Anne Silber-Bonz, Mutter von zwei Töchtern, in den beiden Häusern inzwischen vierzig Mitarbeiter.
Dennoch bleibt die Selbständigkeit von Frauen mit Familie immer ein Spagat, darin waren sich alle Referentinnen einig.
Bei der anschließenden Diskussion mit den etwa 20 Teilnehmern, zu denen auch drei Männer gehörten, waren neue Wege der Kinderbetreuung ein zentrales Thema.
Lesen Sie im beigefügten Link den Bericht des Bonner Generalanzeigers:
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