Verkehrsmobilität: Was treibt uns in Zukunft an?

19.07.2019

Mit dieser Frage beschäftigen sich Politiker, Wissenschaftler, wirtschaftliche Akteure, Verbraucherinnen und Verbraucher am Themenabend in Siegburg. Die Problemlösung ist von existenzieller Bedeutung und entscheidet über den Erfolg von morgen: namentlich unter den Aspekten des Umwelt- und Klimaschutzes, einhergehend mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen. Vor diesem Hintergrund hatten die Frauen Union Rhein-Sieg mit Monika Grünewald als Vorsitzender und der Arbeitskreis „Verkehr“ des CDU-Kreisverbandes Rhein-Sieg unter der Leitung von Oliver Krauß MdL am 17. Juli 2019 interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung in das Siegburger Hotel „Kasserolle“ eingeladen.

Zu Beginn der Veranstaltung hatten die rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, verschiedene Wasserstofffahrzeuge direkt vor Ort zu besichtigen. Dabei stieß der Brennstoffzellenbus der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) auf das größte Interesse: RVK-Mitarbeiter Heiko Herr stellte den unternehmenseigenen Wasserstoffbus vor und erklärte die technischen Details. Das seit dem Jahr 2014 bereits im Öffentlichen Personennahverkehr eingesetzte Fahrzeug hat eine Reichweite von zirka 300 Kilometern, es bietet rund 100 Sitz- und Stehplätze. Ein kompletter Tankvorgang dauert weniger als 10 Minuten. Damit erreicht der Bus Leistungswerte, die mit einem dieselbetriebenen Fahrzeug vergleichbar sind.

Die RVK, die unter anderem im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis die Buslinien betreibt, wird in diesem Jahr 30 weitere Wasserstoffbusse in ihren Fuhrpark einbinden. Zwei eigene Wasserstoff-Tankstellen – eine in der Stadt Meckenheim – sollen die Infrastruktur im Verkehrsgebiet ergänzen.

Zwei weitere Teilnehmer der Veranstaltung waren nach Siegburg eigens mit ihren Privat-Pkw’s angereist, die ebenfalls mit Wasserstoff angetrieben werden. Sie berichteten von der Alltagstauglichkeit der modernen Technik und konnten so diverse Vorurteile ausräumen.

Bei der sich anschließenden Diskussionsveranstaltung erläuterte Marie-Luise Dött, umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die Handlungsfelder aus bundespolitischer Sicht. Dr. Thomas Kattenstein von der Energieagentur NRW, Leiter des Netzwerks Brennstoffzelle/Wasserstoff/Elektromobilität, und Dr. Dietrich Gerstein, zuständig für das Forschungs-Cluster Gas und Mobilität beim Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e. V., stellten in Impulsvorträgen die Chancen und Funktionalitäten der verschiedenen Antriebsformen heraus. Im Anschluss entwickelte sich eine lebhafte Diskussion um künftige Mobilitätsszenarien, Entlastungsperspektiven durch Elektro- und Wasserstoffantriebe und um die Frage nach der „richtigen“ Antriebsform.

„Die Veranstaltung hat gezeigt, wie richtig es ist, die Zukunft der Mobilität zu diskutieren und sich nicht auf eine moderne Antriebsform zu beschränken. Um die saubersten Wege zu finden und unsere Mobilität zu erhalten, müssen Antriebsformen technologieoffen entwickelt werden. Die verschiedenen Antriebskonzepte sollten in den jeweiligen Mobilitätsszenarien passende Anwendung finden“, erläuterte Oliver Krauß, der auch Mitglied des Verkehrsausschusses des Landtages NRW ist. 

"Die exakte Anpassung der Antriebsart auf die jeweilige Anforderung bezüglich der zu leistenden Mobilität ist die wichtige Aufgabe; es muss die größtmögliche Emissionsreduzierung im Vordergrund stehen, ebenso auch das Verbraucherinteresse. Dazu haben wir jetzt schon intelligente und abrufbare technische Lösungen, deren Umsetzung keinerlei Aufschub mehr duldet. Das Ende der fossilen Kraftstoffe stellt für die Mobilität keine Bedrohung mehr da. Wir haben die Schlüssel in der Hand und können sogar in einigen Bereichen wirtschaftlich marktführend werden", so Monika Grünewald.